piwik no script img

Auch Frankreich gegen Kükentöten

Geschlecht muss schon im Ei bestimmt werden, sieht Gesetz vor

Nach Deutschland verbietet auch Frankreich die Tötung männlicher Küken von Legehennenrassen. Laut einem am Sonntag offiziell veröffentlichten Dekret müssen die Brütereien stattdessen Maschinen zur Geschlechtsbestimmung im Ei nutzen. Sie haben bis Ende des Jahres Zeit für die Umstellung.

Jedes Jahr werden in der EU schätzungsweise 300 männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet, weil sie weder Eier legen noch gut Fleisch ansetzen – davon allein 50 Millionen in Frankreich. In Deutschland ist das Kükentöten seit Januar verboten. Das Geschlecht muss nun bereits im Ei bestimmt oder die männlichen Küken müssen als sogenannte Bruderhähne gemästet werden.

In Frankreich erklärte der Verband der Eierproduzenten (CNPO), die Betriebe hätten nicht genug Zeit für die Umstellung. Tierschützer kritisierten, dass die Geschlechtsbestimmung bis zum 15. Tag der Bebrütung erfolgen kann. Das sei „zu spät“, weil die Küken dann schon schmerzempfindlich seien, sagte die Vorsitzende des Verbandes zum Schutz von Nutztieren (CIWF), Léopoldine Charbonneaux. (afp, taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen