: Feuerlöschen als Schulfach
Vielen Feuerwehren in Schleswig-Holstein fehlt Nachwuchs, Abhilfe sollen nun auch Berufsschulen schaffen. In Neumünster läuft das Programm schon
Berufsschulen sollen in Schleswig-Holstein künftig nach Willen von Arbeitsminister Bernd Buchholz (FDP) auch die Feuerwehr-Grundausbildung anbieten. „Neben dem Kampf gegen den Mangel an Nachwuchs bei der Freiwilligen Feuerwehr ist das auch eine Steigerung der Attraktivität der technischen Ausbildung an berufsbildenden Schulen“, so der Minister. Die bereits an der Walther-Lehmkuhl-Schule in Neumünster gestartete „Truppmannausbildung“ sei ein Vorbild für Schulen in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland.
Erste Absolventen
In Neumünster ist der erste Teil der Grundausbildung für Freiwillige Feuerwehren schon seit einem halben Jahr Bestandteil des technischen Unterrichts. Die ersten Absolventen haben zum Ende des Schuljahres 2021/22 bereits die ersten Urkunden zum Truppmann oder zur Truppfrau erhalten. „Spannender Unterricht, der die Feuerwehrausbildung integriert, ein Beitrag zur Reduzierung des Personalmangels bei der ehrenamtlichen Feuerwehr und die Stärkung des Ehrenamtes allgemein, das ist wirklich ein tolles Konzept“, sagte Arbeitsminister Buchholz.
Das Projekt in Neumünster sei sehr vom Engagement von Schulleiter Andreas Bitzer geprägt. „Es ist eigentlich erstaunlich, dass da niemand früher drauf gekommen ist.“
Theorie und Praxis
Rund 50 Schülerinnen und Schüler erlernen während eines Schulhalbjahres in etwa 140 Unterrichtsstunden Theorie und Praxis der Feuerwehr. Dazu gehören nach Ministeriumsangaben auch Löscheinsätze und die Rettung, technische Hilfeleistung, Rechtsgrundlagen, Fahrzeug- und Gerätekunde sowie Erste Hilfe. Ziel des Leuchtturmprojekts ist eine breite Umsetzung in den Berufsschulen und Regionalen Berufsbildungszentren in Schleswig-Holstein. Weitere Schulen haben den Angaben zufolge bereits Interesse an dem Konzept gezeigt. (dpa)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen