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30 Unschuldige mussten sterben

AFGHANISTANKRIEG Karsai-Bericht belastet Bundeswehr: Bei dem Nato-Luftangriff nahe Kundus sind 30 Zivilisten gestorben, 11 wurden verletzt. Auch 69 Taliban tot

KABUL/BERLIN dpa | Bei dem von der Bundeswehr angeordneten Bombardement in Afghanistan sind nach Angaben aus der von Präsident Hamid Karsai eingesetzten Untersuchungskommission 30 Zivilisten gestorben. Neun weitere Zivilisten seien verletzt worden, sagte Kommissionsmitglied Mohammadullah Baktasch am Sonntag in Kabul. Bei dem Luftangriff seien zudem 69 Taliban-Kämpfer getötet und 11 weitere verwundet worden. Das Bundesverteidigungsministerium hatte bisher erklärt, ihm seien keine zivilen Opfer des Bombardements bekannt.

Baktasch stellte sich trotz der Tötung von Zivilisten vor die in die Kritik geratene Bundeswehr und sagte: „Definitiv sind die Verantwortlichen die Taliban.“

In einer vergleichbaren Lage hätten „nicht nur die deutschen Truppen, sondern alle Regierungs- und internationalen Truppen so gehandelt“, betonte Kommissionsmitglied Baktasch. „Wenn diese Tanklastzüge in den Händen des Feindes geblieben wären, hätte er sie für terroristische Absichten genutzt.“

Das Benzin hätte gegen afghanische und internationale Truppen eingesetzt werden können. Die Taliban hätten nicht nur die Tanklastzüge in ihre Gewalt gebracht, sondern auch Unschuldige in dieses „Verbrechen“ verwickelt. Die Gegend, in der es zu dem Luftangriff gekommen sei, sei kein Wohngebiet gewesen, so Baktasch weiter.

Die nächsten Häuser seien mindestens drei Kilometer entfernt gewesen. Aus der Luft sei nicht festzustellen gewesen, ob sich Zivilisten bei den Tanklastzügen aufhielten. Nachdem die meisten Opfer unter den Taliban seien, „war es für den Terrorismus und al-Qaida in Kundus ein schwerer Schlag“.

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