: MV Werften melden Insolvenz an
Bundesregierung kündigt weitere Hilfen für das Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern an
Der angeschlagene Schiffbauer MV Werften ist pleite. Die Unternehmensgruppe mit zuletzt knapp 2.000 Mitarbeitern habe am Montag Insolvenz angemeldet, sagte ein Sprecher. Bei Gesprächen zwischen Bund, dem Land Mecklenburg-Vorpommern und dem Eigner Genting aus Hongkong sei keine Lösung für die weitere Finanzierung gefunden worden. Darüber seien die Mitarbeiter am Vormittag von der Geschäftsleitung informiert worden. Die Bundesregierung erklärte, sie werde sich weiter für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen.
Der MV-Werften-Sprecher sagte, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hätten am Freitag vergeblich versucht, einen Ausweg zu finden. Die Bundesregierung ist nach Angaben einer Sprecherin bereit, der Werft im Rahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds weiterhin unter die Arme zu greifen. Dazu sei man in Gesprächen mit dem Unternehmen und Investoren. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums verwies darauf, dass die Bundesregierung vor Weihnachten ein Angebot vorgelegt habe. Sie sprach von einem Volumen von 600 Millionen Euro an Bundesgeldern. Es gehe jetzt um einen angemessenen Beitrag der Eigentümer.
Die IG Metall reagierte entsetzt. „Dieser Montag ist ein schwarzer Tag für den Schiffbau in Deutschland“, erklärte der für den Küstenbezirk zuständige IG-Metall-Chef Daniel Friedrich. Er zeigte sich zugleich wenig optimistisch, dass eine baldige Lösung gefunden werden könne. „Das Vertrauen auf allen Seiten scheint endgültig aufgebraucht.“ (rtr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen