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taz🐾sachenVom verpassten Schnappschuss

Handyfotos sind wichtig. Wer als Journalist ein Regierungsmitglied auf Auslandsreise begleitet, macht meist schon auf dem Rollfeld das erste Bild des Fliegers. Wir machen das für Twitter, um den anderen Gschaftlhubern dort zu zeigen, wie schön wir rumkommen.

Wer das Foto vor dem Abflug verbaselt, was bei Aufbruch vor Morgengrauen schon mal vorkommt, hat nach der Landung eine zweite Chance. Man sollte sich dafür direkt nach Erreichen der Parkposition von den Presseplätzen im Heck zum hinteren Ausgang bewegen, um draußen bereitzustehen, wenn das Regierungsmitglied das Flugzeug über die vordere Gangway verlässt. Ministerin auf Stufen vor Flieger: das Standardmotiv.

Bei Annalenas Baerbocks Landung in Kiew am Montag war aber etwas anders. Keine Zeit, hieß es aus der Entourage der Ministerin, als die ersten Journalisten gerade auf dem Vorfeld in Richtung Heck schlichen. Bitte direkt in den Kleinbus für die Presse, wir müssen los! Der Minivan füllte sich dann tatsächlich schnell, um vor der Abfahrt vollbesetzt noch einige Minuten herumzustehen. Am Abend, nach dem Weiterflug nach Moskau, die gleiche Szene noch einmal.

Schade für die Journalisten. Aber immerhin: Auf Twitter blieben so die Kommentare aus der rechten Ecke aus, die in den letzten Wochen stets fielen, wenn Fotos von Baerbock vor Flugzeugen auftauchten („Eine Grüne im Flieger? Kann die nicht mit dem Lastenrad um die Welt reisen?“). Ein bisschen Eile zum richtigen Zeitpunkt – für Regierungsmitglieder kommt das manchmal eben ganz gelegen. Tobias Schulze

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