Jahresrückblick von Timm Kühn

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Timm Kühn ist Redakteur im Social-Media-Team der taz

Liebling des Jahres

Sich aus dem Elend zu erlösen, mussten sie schon selbst tun: Keine Sekunde ließ sich die Berliner Krankenhausbewegung von Klatscherei oder Repression beeindrucken. Konsequent verfolgte die Bewegung ihre Ziele – erfolgreich.

VerliererIn des Jahres

Mietendeckel und Vorkaufsrecht gekippt, die Enteignung wird verschleppt. Im eskalierenden Klassenkampf auf dem Wohnungsmarkt mussten Berlins Mie­te­r:in­nen einige Rückschläge in Kauf nehmen. Der Kampf aber geht weiter!

Ereignis des Jahres

Wie gut Bier doch schmecken kann! Wie viel besser Fass als Flasche ist. Und überhaupt, wieder unter Menschen im Biergarten zu sitzen, nach dem zermürbenden und grauen Winter im Lockdown. Gastronomie ist lebensnotwendig.

Zahl des Jahres

1.035.950 Ber­li­ne­r:in­nen wollen Immobilienkonzerne vergesellschaften – also 645.621 mehr, als für Franziska Giffeys Anti-Enteignungs-SPD stimmten. Darf nun wieder von einer Welt jenseits des Kapitalismus geträumt werden?

Satz des Jahres

„Ich werde mit ‚Nein‘ stimmen.“ Angesichts des erfolgreichen Volksentscheids ist es vielleicht pedantisch, darauf herumzureiten, aber dieser Satz des selbst erklärten Sozialisten Kevin Kühnert hat genervt. So ein Parteisozi!