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Leben auf Plastik

Plastik im Meer lässt ahnungslose Schildkröten ersticken oder verhedderte Seevögel ertrinken. Viele Millionen Tonnen landen jedes Jahr in den Ozeanen als Mikroplastik oder größere Müllobjekte. Doch was Tod bringt, kann auch neue Lebensräume bedeuten.

Dass manche Tiere und Pflanzen aus Küstenregionen durch Tsunamis ins offene Meer treiben und, an Holzteile oder Kunststoff geklammert, eine Weile überleben oder gar anderswo stranden, wusste man schon. In welchem Ausmaß dauerhafte neue Lebensgemeinschaften jedoch auf schwimmendem Plastikmüll entstehen, beschreibt nun erstmals Linsey Haram in Nature Communications. Gemeinsam mit ihrem Team hat die Ökologin von der University of Georgia Plastikproben aus dem Nordpazifikwirbel, dem Great Pacific Garbage Patch, analysiert. Die dort umfangreich lebenden Gemeinschaften seien ein Mix aus Küstenarten: Anemonen, Nesseltiere, Kleinkrebse. Hinzu kämen Mikroorganismen, die schon vorher in der Hochsee lebten. Unklar bleibe, wie die neuen Siedler Nahrung finden und ob sie die Mikroorganismen verdrängen.

Die erst jetzt entdeckte Anpassung an den Plastikmüll ändert wenig an der ökologischen Gefahr, die von den Müllteppichen ausgeht. Aber sie zeigt, dass selbst Garbage Patches mehr als den Tod bringen. (atm)

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