5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Merkel wählt drei

Die geschäftsführende, protestantische und ostdeutsche Bundeskanzlerin wünscht sich für ihren Großen Zapfenstreich kommende Woche von der Bundeswehr: Nina Hagens „Du hast den Farbfilm vergessen“ (1), Hildegard Knefs „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ (2) und „Großer Gott, wir loben dich“ (3) des katholischen Pfarrers und Kirchenlieddichters Ignaz Franz. Ein kleiner Schritt für die Bundeswehr. Ein großer für die Trinitätstheologie.

2 Flaschen bleiben zu dritt

Ein Beweis dafür, dass das Sofasaufen zurück ist, ist der Zustand vor den Glascontainern der Nation. Die 4. Welle war gerade mal ein paar Tage alt, da standen sie wieder: die Wodkapullen, Weinflaschen und Gurkengläser, fein säuberlich aufgereiht vor den heillos überfüllten Containern. Oft einwandfrei sortiert: weiße vor weißem Container (1), grün vor grünem (2), braun vor braunem (3). Die Heilige Dreiflaschigkeit im Zeitalter der Pandemie.

3 Besser drei Zeiten als eine

Erst letzte Woche war 10 nach 12 (1) das neue 5 nach 12. Seit Freitag ist halb 1 (2) das neue 10 nach 12, wenn wir davon aus­gehen, dass 10 nach 12 immer noch die gleiche Bedeutung wie 5 nach 12 hat. Wenn dem so ist, dann wiederum müsste es nächste Woche mindestens 5 vor 1 (3) sein. Denn in der Logik von Jens Spahn müsste 5 vor 1 das neue 5 vor 12 werden. Die Botschaft: Schalten Sie erst wieder ein, wenn es heißt: Puh, wir haben wieder 5 vor 12.

4 Drei untersuchen Nazis

Das Berliner Abgeordnetenhaus wird einen Untersuchungsausschuss zu den Hintergründen der rechtsextremen Anschlagsserie in Neukölln zwischen 2016 und 2019 einsetzen. Zu den über 70 Taten werden unter anderem Brandstiftung und Sachbeschädigung gezählt. Die Grundlage dieser Einsetzung ist trinitätstheoretisch von einiger Relevanz: Es waren die Koalitionsverhandlungen von SPD (1), Grüne (2) und Linke (3).

5 Tornesch kriegt drei Sachen

In Tornesch (Kreis Pinneberg) ist die Entscheidung gefallen: Auf dem Mehrgenerationenplatz am neuen Lüttensee werden ein Trampolin (1), ein fest installierter Grill (2) und eine hundefreundliche Wegeführung (3) gebaut. So vermeldeten es die Uetersener Nachrichten. Lenin hätte das unter „Kinderkrankheit des Kommunismus“ einsortiert. Heute haben wir es wohl mit der Heiligen Dreieinfaltigkeit der Freizeitgestaltung zu tun. Doris Akrap