: Die BVG empfiehlt, zu Fuß zu gehen
Verkehr Ab Samstagabend unterbricht die BVG die U6 für 16 Monate. Grund ist der Bau der U5
Ab Samstagabend, 21 Uhr, wird’s in Mitte eng: Dann unterbrechen die Berliner Verkehrbetriebe (BVG) die U-Bahn-Linie 6 zwischen den Stationen Friedrichstraße und Französische Straße. Die Sperrung wird voraussichtlich bis zum Herbst 2013 andauern. Als Ersatz wird der Bus 147 zwischen den Haltestellen pendeln. Die BVG empfiehlt jedoch etwas anderes: „Fahrgäste sollten den 500 Meter langen Weg zu Fuß gehen“, sagte BVG-Marketingchef Wilfried Kramer am Montag. Grund für die Sperrung sind die Bauarbeiten an der Verlängerung der U5.
Die Nord-Süd-Verbindung durch Mitte ist stark frequentiert: Rund 100.000 Passagiere benutzen die U-Bahn dort laut BVG täglich. Nicht nur sie sind beeinträchtigt: Überirdisch werden Straßen rund um die Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden ganz oder teilweise gesperrt. Massive Staus dürften die Folge sein.
In den ersten sieben Wochen der Bauarbeiten müssen die U-Bahn-Kunden noch zusätzliche Hindernisse in Kauf nehmen: Dann endet bereits an den Stationen Hallesches Tor und Schwartzkopffstraße der Regelbetrieb. Für Fahrgäste stehen manchmal pendelnde Bahnen bereit, die jedoch nur im 12-Minuten-Takt fahren. BVG-Sprecher Klaus Wazlak geht davon aus, „dass sich die Berliner ohne Probleme eine neue Strecke suchen können“.
Am neuen Bahnhof Unter den Linden sollen sich ab 2019 die Linien U5 und U6 kreuzen. Dafür wird der neue Tunnel jedoch unter den Bestehenden gebaut, wobei Teile der Strecke der U6 abgebrochen werden. Die U5 wird vom Alexanderplatz in Richtung Brandenburger Tor verlängert und an die „Kanzler-U-Bahn“ angeschlossen.
Drei neue Bahnhöfe
Für die Ost-West-Linie werden neben Unter den Linden zwei weitere Bahnhöfe errichtet: Museumsinsel und Berliner Rathaus. Das Bauvorhaben kostet 433 Millionen Euro und wird vom Bund und dem Senat finanziert. Ziel der BVG ist es, Ostbezirke besser an das Zentrum anzuschließen. Zudem sollen mit der Linie im Schnitt 3.000 Autos täglich weniger Unter den Linden verkehren. Janina Bembenek