SPD im Wunderland

Lars Klingbeil, ein Name, den wir uns merken

Augenbrauenpiercingträgerfoto: reuters

1 Meter und 96 Zentimeter ist die Hoffnung. So lange? Ja, so lange. Zumindest für die deutsche Sozialdemokratie, im Parteiensprech kurz und aktivistisch SPD genannt. 1 Meter und 96 Zentimeter. Ganz schön lang und groß. Rechnet man das frühere „Augenbrauenpiercing“, so die AFP, das der Träger der Hoffnung, der 43-jährige Lars Klingbeil, derzeit SPD-Generalsekretär, einst trug, noch hinzu, dann, dann wäre die Hoffnung der SPD immer noch 1 Meter und 96 Zentimeter hoch.

Genug der Längen- und Breitengrade, jetzt aber bittschön hier in medias res, in medias Lars Klingbeil! Lars Klingbeil, ein Name, der auf der Zunge zergeht. Lass klingeln, bis das Fallbeil saust, Lars Klingbeil, ein Ohrenschmaus, der Name, fürwahr. Lars Klingbeil wird für Höheres und ganz Hohes in der guten alten Funktionärsklitsche SPD gehandelt, genauer gesagt: Lars Klingbeil, na, klingelt da was bei Ihnen, wird jetzt für den im Dezember wieder vakant werdenden SPD-Parteivorsitz als SPD-Parteivorsitzender gehandelt. Ihm fehlt aber noch die Gesine Schwan, sprich die Frau an seiner Seite für den mittlerweile State-of-the-art-Duo-Parteivorsitz, und ob sich die im Gegensatz zum rechten ­SPDler Lars Klingbeil linke SPDlerin Saskia Esken in der Kombi dafür „erklärt“, das weiß zur Stunde auch nicht Norbert Walter-Borjans, der alte Doppelnamenpapst, der keine Lust mehr auf SPD-Parteivorsitz hat.

Sei’s drum, Lars Klingbeil hätte, oder auch nicht, noch ein anderes Leben neben dem der SPD vorzusitzen, wenn es nicht klappt auf dem Parteikonvent im Dezember. Denn Lars Klingbeil, ein „krisenerprobter Organisator mit starker Heimatverwurzelung“, so weiter und drohend die AFP am Mittwoch, Lars Klingbeil hat auch schon „in verschiedenen Bands Gitarre gespielt“ und seinen „Zivildienst in der Bahnhofsmission Hannover“ runtergerockt. Seine Rockband, der er auch seine fallbeilscharfe Stimme einst und hin und wieder lieh, hieß übrigens Sleeping Silence. So weit, so durchschnittlich. Wir schließen mit der mahnenden Ahnung: Wenn das mal kein Motto-Omen für Lars Klingbeil und auch die Ampel wird!