brief des tages:
Humanitäre Hilfe
„Den Afghanen helfen, nicht den Taliban“, taz vom 13. 10. 21
Der 20-jährige Afghanistan-Einsatz, bei dem Bundeskanzlerin Angela Merkel das Land stabilisieren und so die Fluchtursachen bekämpfen wollte, ist kläglich gescheitert. Denn nach dem Abzug der deutschen Bundeswehr und der US-Armee haben die radikal-islamistischen Taliban fast ohne Gegenwehr wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Außer Spesen nichts gewesen? Richtig, weil das Afghanistan-Abenteuer Deutschland bisher insgesamt 17,3 Milliarden Euro gekostet hat. Doch das ist nicht das Ende der Fahnenstange. So hat die scheidende Bundeskanzlerin Merkel den Taliban bereits für das Jahr 2021 humanitäre Hilfen in Höhe von 600 Millionen Euro zugesagt, da Afghanistan eine Hungerkatastrophe droht. Weitere Hilfen sollen auch 2022 fließen. Dafür sollen die Taliban Deutschland unter anderem die Einhaltung der Menschen- und der Frauenrechte und die Bekämpfung des Terrorismus in Afghanistan zusagen und gewährleisten. Vergessen hat dabei die deutsche Bundesregierung allerdings, dass auch die Taliban Terroristen sind und sie niemals mit Terroristen verhandeln wollte.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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