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Reporter ohne Grenzen gegen Staatstrojaner

Reporter ohne Grenzen (RSF) und das Whistleblowernetzwerk wollen mehrere Klagen gegen das neue Verfassungsschutzgesetz einreichen. Das teilte RSF am Donnerstag mit. Die Gesetzesänderung vom Juni erweitert die Befugnisse der deutschen Nachrichtendienste bei der Überwachung von Telekommunikation zur Prävention von Terrorismus. Sie gibt ihnen erstmals die Möglichkeit, Spähsoftware (Staatstrojaner) in Smartphones und Computer zu benutzen, um verschlüsselte Nachrichten und Telefonate mitzuschneiden. RSF befürchtet, dass Jour­na­lis­t*in­nen Ziele solcher Überwachungsmaßnahmen werden können. Durch Eilanträge vor verschiedenen Verwaltungsgerichten wollen die Organisationen nun ein Verbot des Einsatzes von Staatstrojanern „gegen unverdächtige Nebenbetroffene“ erwirken. Das Gesetz sei „ein Angriff auf den Informantenschutz im digitalen Raum“, sagt RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Nebensächlichkeit, kann große Konsequenzen für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten haben.“ (taz)

Links für alle auf Instagram

Instagram ermöglicht ab sofort allen Nut­ze­r*in­nen Link-Sticker in ihren Stories einzusetzen. Das gab die Facebook-Tochter am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. Links sind hilfreich für alle, die über das soziale Netzwerk Reichweite aufbauen, dann aber Menschen auf Inhalte außerhalb der App leiten wollen – zum Beispiel die eigene Webseite, soziale Projekte, Petitionen oder auch Produkte. Bisher stand die Link-Funktion nur verifizierten Accounts zur Verfügung oder solchen mit über 10.000 Follower*innen. Einen Link zu setzen, war allein in der „Bio“ auf dem eigenen Profil möglich. Instagram wollte auf diese Weise dafür sorgen, dass Nut­ze­r*in­nen in der App bleiben. (taz)

US-Kolumnist will Gouverneur werden

Der preisgekrönte Reporter und Kolumnist der New York Times, Nicholas Kristof, will für das Amt des Gouverneurs von Oregon kandidieren. Dies gab Kristof am Mittwoch bekannt. Kristof ist in einer ländlichen Gegend des US-Staats aufgewachsen. Die Zeitung verließ er schon Anfang des Monats. Als Politiker ist der 62-Jährige ein Newcomer. Er tritt für die demokratische Partei an. (ap)