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Archiv-Artikel

Schnell ins Konzert!

Es war ja nicht mehr auszuhalten: Statt Rock ’n’ Roll gab es patriotische Gesänge. Aber damit ist ja jetzt erst mal Schluss. Und der heutige Samstag stürzt einen dann ja schon wieder regelrecht in Entscheidungsnot. Gehen wir zur „Graveland Jamboree“ in der Schaulust, wo ab 19.30 Uhr mit viel Live-Musik und DJs der heiligen Dreifaltigkeit des Rock ’n’ Roll gehuldigt wird? Oder hören wir uns an, wie die neuen Sachen klingen, die Uli Beckerhoff, Michael Berger und Stefan Ulrich gemeinsam unter dem Titel „Cinema“ verewigt haben, was ab 20 Uhr in der Schwankhalle nachzuprüfen ist. Oder gehen wie in die Friese, wo Burkhard Beins und Liz Allbee sowie Hobo Sonn und Gael Moissonnier ab 21 Uhr vorwiegend elektroakustisch improviesieren? Wir persönlich neigen stark zu Letzterem, was kein Einwand gegen die anderen Ereignisse sein soll.

Am Sonntag schlafen wir aus und gehen um 16 Uhr zum Güterbahnhof, wo in Halle 11 der Spedition ein Konzert mit drei Hardcore-Bands aus Kalifornien und Florida stattfindet: Loma Prieta mögen es aufgewühlt, Autarkeia bevorzugen düstere Stimmungen, Panzram spielen nach Aussage der Veranstalter „ugly Hardcore“.

Rustikaler wird’s am Montag ab 20 Uhr im Schlachthof: Flogging Molly aus dem sonnigen Los Angeles, spielen aber Punk mit irischem Folk-Einschlag. Immerhin: Ihr Sänger Dave King ist gebürtiger Dubliner und hat die Musik seiner Heimat gleichsam mit der Muttermilch aufgesogen. Kein Wunder, dass er in der Ferne Sehnsucht nach Tin Whistle, Banjo, Akkordeon, Mandoline und Geige bekam.

Am Mittwoch gibt es ein Wiedersehen mit Denis Fischer und seinem Programm „Fischer singt Cohen“. Neben Cohens Songs gibt es auch eigene Kompositionen zu hören – zwischen bittersüß und feinherb, ab 21 Uhr im Moments.

Am Freitag läuten wir das Wochenende im Römer ein, wo ab 20 Uhr die Stoner-Rocker Year Long Disaster aus Los Angeles, wegen zeitweiliger Personalunion beinahe das Alter Ego der nicht ganz unbedeutenden Karma To Burn, sowie El Camino auftreten, der Eintritt ist frei. ANDREAS SCHNELL