: Bullerbü
Andreas Rüttenauer, waschechter Köpenicker seit 2002.
Mal eben in den Geldbeutel gespuckt. Ein Kuckuck hat gerufen. Das soll ja finanzielle Sicherheit geben. Die Blesshühner im still stehenden Wasser schwimmen vor sich hin. Zum Tauchen haben sie an diesem heißen Tag keine Lust. Ein Haubentaucher brütet. Er hat sein Nest auf einen Seerosenteppich gebaut und schreit, wenn sich ein Boot dem noch nicht geschlüpften Nachwuchs nähert. Ein Biber schwimmt ans gegenüberliegende Ufer. Ob er stolz ist, dass er wieder mal eine Weide gefällt hat? Die Mitglieder des Berliner Sportvereins Akademie der Wissenschaft müssen den gefällten Baum zerlegen, damit ihre Anlegestelle wieder hindernisfrei befahren werden kann. Ein paar Motorboote liegen da. Auch gesegelt wird vom Klubgelände aus. Das ist mit Stacheldraht abgetrennt von einem alten Gebäude. Da war zu DDR-Zeiten irgendetwas Giftiges drin. Davor könnte es eine Ausflugsgaststätte gewesen sein. Der Vereinsvorsitzende angelt gerne Karpfen. Er hält von einem kleinen Boot aus seine Angelrute in das Wasser. Es ist ruhig. Wenn es laut wird, liegt das meist an übermotorisierten Motorbooten. Russen seien das, sagt einer aus dem Klub. Bei Ostwind sind die Flugzeuge zu hören, die vom BER abfliegen. Dagegen ist lange protestiert worden im Südosten der Stadt. Den meisten ist es immer noch ruhig genug.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen