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Archiv-Artikel

Sexualberatung in der Schule

PROJEKT Pädagogen antworten auf intime Fragen

Manchmal, sagt Silke Moritz, bringen Zwölfjährige schon eine Menge Pornografie-Erfahrung mit – und trotzdem, oder gerade deshalb, auch viele Fragen. Die Sozialpädagogin engagiert sich im Projekt „Sei eigen – mit Respekt“, mit dem sich Pro Familia direkt an Schüler richtet. Je vier Projekttage in drei achten Klassen sollen im Oktober an der Haupt- und Realschule Ehestorfer Weg statt finden. Die Jugendlichen können dann über alles sprechen, worüber sie mit Lehrern oder Eltern nicht reden. Natürlich geht es da oft um Liebe und Sexualität.

„Im Internet sehen sie Dinge, die sie nicht richtig einordnen können“, sagt Moritz. „Da stellen sich plötzlich Fragen: Was will ich und was darf ich? Und was ist eigentlich normal?“

Bei dem Projekt sollen die Schüler nun lernen, dass jeder selbst seine Normalität und Identität bestimmen darf. Infrage kommen Schulen, an denen der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund besonders hoch ist, so dass oft gegensätzliche Werte und Vorstellungen aufeinander prallen. Mädchen und Jungen können sich dort in Gruppen über ihre Erfahrungen austauschen. „Vorurteile und Diskriminierung, aber auch Jungfräulichkeit und Geschlechterrollen sind da große Themen“, sagt Silke Moritz. Nach dem Projekt bieten die Pädagogen auch Einzelgespräche an – für besonders intime Fragen. CARINA BRAUN