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Die Diktatur des Proletariats

Mit einer Ausstellung begeht eine Gruppe von AktivistInnen das 150. Jubiläum der Pariser Kommune

Die Ausstellung

„150 Jahre Pariser Kommune“ ist noch bis zum 15. September von Montag bis Freitag von 10 bis 18 im Jugendwiderstandsmuseum in der Rigaer Straße 9/10 zu sehen. Und am 17. und 18. September kann sie im Potsdamer Kino Thalia in der Rudolf-Breitscheid-Straße 18-22 Uhr besucht werden.

„Von der Pariser Kommune nach Syrien“ heißt eine Veranstaltung am 29. September. Im „Museum des Kapitalismus“ in der Köpenicker Straße 172 sprechen um 19 Uhr die Wissenschaftlerin Almut Birken und Sophie Bischoff von der Initiative Adopt a revolution“ (taz)

Von Peter Nowak

„Das Volk braucht nicht seinen Vertretern dafür zu danken, dass sie ihre Pflicht getan haben.“ Das ist nicht etwa ein Kommentar zu den aktuellen Wahlen. Es ist ein Zitat aus „Le Proletaire – Organ für soziale Forderungen“ vom 19. Mai 1871.

Es war eine von ArbeiterInnen mit revolutionärem Anspruch gegründete Zeitung, die in der kurzen Zeit der Pariser Kommune gegründet wurde. Sie wurde in der besetzten Pariser Kirche St. Ambroise produziert. Das 150 Jahre alte Zitat prangt auf einer der über ein Dutzend Tafeln der Ausstellung „150 Jahre Pariser Kommune“, die noch bis zum 19. September im Jugendwiderstandsmuseum in Friedrichshain zu sehen ist.

Bei der Eröffnung erinnerte eine Aktivistin der Ausstellungsgruppe daran, dass sich in der Kirche in den 1980er Jahren subkulturelle Gruppen und linke DDR-Oppositionelle trafen. Ein passender Ort für eine Ausstellung, die nicht nur aus historischen Gründen erstellt wurde.

Eine Gruppe von AktivistInnen aus der außerparlamentarischen Linken Berlins hatte sich mehrere Monate getroffen, um das 150. Jubiläum der Pariser Kommune zum Anlass für die Ausstellung mit einem großen Rahmenprogramm zu nehmen. „Wir kommen aus unterschiedlichen Kämpfen, beispielsweise der MieterInnenbewegung, und haben gemerkt, dass wir noch heute vieles von dem fordern, was die Pariser KommunardInnen bereits im Programm hatten“, erklärt eine Mitstreiterin aus der Ausstellungsgruppe gegenüber der taz. Sie verweist auf die Statuten der republikanischen Föderation der Nationalgarden, in denen es hieß: „Keine Könige, keine Herren, keine ernannten Vorgesetzten, sondern verantwortliche und absetzbare Funktionäre.“

Auf den 15 nach Themenblöcken gegliederten Ausstellungstafeln wird auf historische Aspekte eingegangen, die in der Geschichtsschreibung in der Regel zu kurz kamen. So widmet sich eine Tafel den sozialpolitischen Initiativen der Pariser Kommune, eine andere geht auf die bedeutende Rolle der Frauen, eine andere auf die der AusländerInnen während der Kommune ein.

Informiert wird auch über die Solidarität der Pariser Kommune in Frankreich und vielen anderen Ländern. Die Ausstellung soll bis zum 17. November noch an weiteren Orten in Berlin und Potsdam gezeigt werden mit begleitenden Veranstaltungen zu den heutigen Kämpfen.

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