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Impfgegner:innen stürmen Produktionsfirma
Dutzende Impfgegner:innen haben am Montag in London die Zentrale des britischen Nachrichtenproduzenten ITN gestürmt. Auf Twitter-Videos war zu sehen, wie eine große Menschengruppe im Foyer der Produktionsfirma Parolen gegen Impfungen und Coronamaßnahmen skandierte. Viele Journalist:innen seien durch den Vorfall am Montag daran gehindert worden, ihrer Arbeit nachzugehen, sagte eine ITN-Sprecherin. Die Mitarbeiter:innen seien angewiesen worden, entweder in ihren Büros zu bleiben oder das Gebäude nicht zu betreten, bis sich die Lage beruhigt habe, sagte die Sprecherin weiter. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigte, wie der Nachrichtensprecher Jon Snow von Demonstrant:innen beschimpft wurde, als er das Gebäude betrat.
Auf weiteren Videos war Gerangel mit Polizist:innen zu sehen, die versuchten, die Menschen von einem weiteren Eindringen in die Redaktionsräume abzuhalten. Die Polizei sorgte schließlich dafür, dass die Demonstrant:innen die ITN-Zentrale verließen. „Die Beschimpfung von Journalisten für ihre Berichterstattung ist eine beunruhigende Entwicklung, die ITN aufmerksam verfolgt hat und seine Mitarbeiter aktiv dazu aufgefordert hat, Vorkehrungen zu treffen, um Schaden zu vermeiden“, sagte ein ITN-Sprecher. (dpa, afp)
Die Ukraine sperrt mehrere russische Medien
Die Ukraine hat am Montag im Rahmen neuer Sanktionen gegen Russland die Webseiten mehrerer bekannter russischer Medien gesperrt. Von dem am Sonntag veröffentlichten Dekret von Präsident Wolodimir Selenski betroffen sind rund ein Dutzend russischer Medienorganisationen, darunter die inzwischen von Kreml-Getreuen kontrollierte Wirtschaftszeitung Wedomosti, die Boulevardzeitung Moskowski Komsomolez sowie mehrere Websites, die mit prorussischen Separatisten in der Ostukraine in Verbindung stehen.
Neben der Sperrung verfügte Selenski auch, dass die örtlichen Konten der betroffenen Medien gesperrt werden. Der Kreml reagierte scharf auf die Maßnahme: Die Ukraine sei auf bestem Wege, die „Meinungsfreiheit zu ersticken“ und „unerwünschte und unbequeme“ Informationen zu unterbinden, erklärte er am Montag. Der Chef des russischen Journalistenverbands, Wladimir Solowjew, sprach von einer „endgültigen Säuberungskampagne“ gegen russische Medien. (afp)
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