: Aus Afghanistan gerettet
Rund drei Dutzend afghanische Ortskräfte in Berlin eingetroffen
In Berlin sind am Montagmorgen im Rahmen der Rettungsaktion der Bundeswehr 35 Ortskräfte aus Afghanistan mit ihren Angehörigen angekommen. Darunter sind 17 Kinder, wie eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales auf Anfrage am Montag mitteilte. Sie alle seien zunächst nach Frankfurt am Main geflogen und dann mit einem Bus nach Berlin gebracht worden. „Sie sind in einer Unterkunft untergebracht, die wir kurzfristig wieder hochgefahren haben“, sagte die Sprecherin.
„Es war eine ehemalige Geflüchtetenunterkunft, die aber bereits geschlossen war. Wir sagen nicht die Adresse.“ Die Menschen aus Afghanistan brauchten Schutz und sollten in Ruhe ankommen können. „Die Ortskräfte und ihre Angehörigen sind bereits in Frankfurt registriert worden“, so die Sprecherin weiter. „Es erfolgt dann hier noch einmal ein Abgleich.“ Die Ankunft weiterer Ortskräfte in Berlin sei bereits angekündigt worden. „Wir wissen aber nicht, wann und wie viele.“
Berlin ist nach Angaben der Senatsverwaltung ein Verteilzentrum. Das heißt, nur ein Teil der Ortskräfte aus Afghanistan, die zunächst nach Berlin gebracht werden, bleibt auch hier, die übrigen werden auf weitere Bundesländer verteilt. Nach Angaben der Senatsverwaltung von Freitag hatte das Bundesinnenministerium das Land Berlin angefragt, ob es 300 evakuierte Ortskräfte aufnehmen könne. In Brandenburg waren am Freitag die ersten afghanischen Ortskräfte angekommen.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und andere Senatsmitglieder hatten mehrfach die Bereitschaft des Landes betont, afghanische Ortskräfte aufzunehmen. Bei denen handelt es sich um Menschen, die in Afghanistan für die Bundeswehr oder Hilfsorganisationen gearbeitet haben. Für sie besteht nach der Machtübernahme der Taliban große Gefahr für Leib und Leben. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen