brief des tages:
Impfung und Grundgesetz
„Maximaler Druck“, taz vom 26. 7. 21
Das Grundgesetz gilt für alle Menschen in gleicher Weise, die Rechte müssen nicht, auch nicht durch eine Impfung, erworben werden. Einschränkungen der Bewegungsfreiheit etc. aufgrund einer nicht erfolgten Impfung halte ich für verfassungswidrig. Ich bekomme ja auch keine Privilegierung oder bevorzugte Inanspruchnahme des Grundgesetzes, indem ich mich solidarisch verhalte, weil ich kein Auto fahre (also nicht die Atemluft anderer Menschen vergifte und so ihr Risiko, an Covid-19 zu erkranken, nicht erhöhe), nicht fliege (also nicht das Klima zerstöre) oder nur Biolebensmittel einkaufe (also meinen Beitrag etwa zu sauberem Trinkwasser für alle leiste). Schließlich: Wieso ist die ganze Coronadebatte nur auf die Impfung (ich bin kein grundsätzlicher Impfgegner, Impfungen können ein Segen sein) eingeengt, wieso hat das Thema Vorsorge – individuelle (etwa Vitamin-B-Zufuhr) und kollektive (etwa Verbot der Vergiftung der Atemluft mit Abgasen) – sowie das Thema Gegenmittel (Israel ist da schon sehr weit) bei uns fast keinen Raum? Die wichtige Aussage „Der Wirt ist alles, der Erreger ist nichts“ (Pasteur) haben wir völlig ausgeblendet.
Thomas Schönberger, Hamburg
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