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Baustart für Bahnhofsverlegung

2027 sollen Fernzüge nicht mehr in Altona, sondern am Diebsteich halten. Bürgerini findet den Plan veraltet

Der traditionsreiche Kopfbahnhof Altona soll in sechs Jahren Geschichte sein. Dann wird der Fernbahnhof zur zwei Kilometer nördlich gelegenen S-Bahnstation Diebsteich verlegt, wo bis 2027 ein neuer Durchgangsbahnhof für den Fernverkehr entstehen soll. Die Bauarbeiten für das 548 Millionen Euro teure Projekt wurden am Montag symbolisch gestartet.

Die Verlegung des Bahnhofs Altona bringe Verbesserungen für Bahnreisende in ganz Deutschland, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Enak Ferlemann. Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sprach von einem „wichtigen Puzzlestück für den Deutschlandtakt“. Damit ist der Plan gemeint, bis 2030 die Züge zwischen den größten Städten im Halbstundentakt fahren zu lassen.

Die Kosten des Projektes haben sich gegenüber den ersten Planungen um rund 180 Millionen Euro erhöht. Begründet wird dies unter anderem mit einem zweijährigen, gerichtlich verfügten Baustopp, den der Verkehrsclub VCD 2018 wegen planerischer Mängel durchgesetzt hatte. Die VCD-Klage kam erst 2020 vom Tisch, als sich Bahn, Stadt und VCD in einem Vergleich auf Nachbesserungen geeinigt hatten. Eine zentrale Zusage war dabei, dass der neue Bahnhof in der Spitze 31 statt 25 Züge pro Stunde bewältigen können soll. Auch dies hat nach Bahnangaben die Projektkosten in die Höhe getrieben.

Die Bürgerinitiative Prellbock Altona hält den neuen Bahnhof für überflüssig und „von vornherein zu klein“ und spricht von einem „nicht zukunftsfähigen Projekt basierend auf Planungen aus den 90er-Jahren“, das „lediglich den Immobilienspekulanten und der Betonmafia“ diene. (dpa)

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