: Armes Schwein ist tot
In China plumpst Sack Reis auf Haustier
„China trauert um legendäres Schwein“ – so beginnt eine aufregende Meldung der dpa vom Mittwoch. Ist Xi Jinping tot? Ist der Chef des Virologischen Instituts von Wuhan endlich geständig gewesen und verurteilt worden? Nein, die Lösung dieses Trauerfalls ist weitaus profaner: Das betroffene Schwein, das 2008 ein Erdbeben überlebte – wie bereits 2005 den Tsunami und später zahlreiche Terroranschläge in Europa – ist an „Altersschwäche und Erschöpfung“ gestorben. Und gehört hat das putzige Haustier nicht auf den Namen Xi, sondern auf Zhu Jianqiang, was „willensstarkes Schwein“ bedeutet. Es verbrachte seinen Lebensabend als Touristenattraktion, nachdem es in Sichuan 36 Tage unter Trümmern überlebt hatte. Daraufhin wurde es als „Wunder des Lebens und Symbol der Stärke“ verklärt, obwohl nie untersucht wurde, wie es das Erdbeben tatsächlich überstand – und auf wessen Kosten. Die KP in Peking beschloss, alle Fahnen auf halbmast zu setzen und entsprechende Gerichte von der Speisekarte zu nehmen. Der Film „36 Tage unter den Trümmern von Sichuan“ wurde bereits in Auftrag gegeben. Für die Hauptrollen angefragt sind Brad Pitt, Schweinchen Schlau und die als „Babe“ bekannte Synchronsprecherin Anne Helm. Das Schwein wurde glückliche 13 Jahre alt.
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