piwik no script img

Kompromiss: Lieferkettengesetz soll kommen

Das Gesetz soll weltweit Kinderarbeit, Ausbeutung und Naturzerstörung eindämmen

Große Unternehmen in Deutschland müssen bald genauer prüfen, wie ihre internationalen Zulieferer arbeiten. Union und SPD wollen vier Monate vor der Bundestagswahl das umstrittene Gesetz zur Einhaltung von Menschenrechten in globalen Lieferketten auf den Weg bringen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag erfuhr, legten sie ihren Streit mit einem Kompromiss bei. Das Gesetz könnte noch im Juni im Bundestag beschlossen werden. Es soll Kinderarbeit, Ausbeutung und Naturzerstörung bei der globalen Produktion von Waren eindämmen.

Unternehmen sollen dafür Sorge tragen, dass es in ihrer Lieferkette nicht zu Verletzungen der Menschenrechte und Umweltvorgaben kommt, werden aber nur abgestuft verantwortlich sein. Wird einer Firma ein Missstand in der Lieferkette bekannt, soll sie verpflichtet werden, für Abhilfe zu sorgen. Zudem soll es Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften ermöglicht werden, Betroffene vor deutschen Gericht zu vertreten. Bisher konnten Geschädigte nur selbst klagen, was aber in der Praxis an den Lebensumständen scheiterte. Das Gesetz soll ab dem 1. ­Januar 2023 gelten. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen