: Neue Musik trifft Pop
Luigi Nono, geboren 1924 in Venedig, gestorben 1990 ebenda. Italienischer Komponist. Galt in den Fünfzigern zusammen mit Karlheinz Stockhausen und Pierre Boulez als führender Vertreter der Seriellen Musik, der so genannten Darmstädter Schule. Trat 1952 in die Kommunistische Partei Italiens ein. Verarbeitete in seinen Werken vielfach Themenkomplexe wie die Entfremdung durch die kapitalistische Arbeitswelt oder den antifaschistischen Widerstand. Tarwater, Electronic-Duo aus Berlin, gegründet 1995 von Bernd Jestram und Ronald Lippok, die ihre musikalische Laufbahn in der DDR als Punk-Musiker begannen. In einer ihrer Theatermusiken haben Jestram und Lippok auch Bezug auf das Schaffen von Luigi Nono genommen, der sich in seiner späten Schaffensperiode vermehrt mit den Möglichkeiten der Live-Elektronik beschäftigte. Es gibt also genug an Anknüpfungspunkten für ein Gespräch zwischen Tarwater und Nono, die Elektronik und auch die Politik, was dann beim Hör.Quartett-Termin heute im Pfefferberg das Thema bei dem Treffen zwischen Neuer Musik und Pop ist. Mit Tarwater unterhalten sich der Musikwissenschaftler Thomas Schäfer und der Pop-Redakteur Jens Balzer. Musik gibt es auch zu hören, von Tarwater und von Nono das Stück „A Pierre. Dell’azzurro silenzio, inquietum“ mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin. TM
■ Hör.Quartett: Pfefferberg Haus 13, Schönhauser Alllee 176 Mittwoch, 20 Uhr. 8 €