: Mutierter Malaria-Erreger
Die Furcht vor einer Ausbreitung resistenter Malariaerreger in Afrika ist erstmals durch eine klinische Studie untermauert worden. Die Autoren der Studie, die in dem Fachblatt The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht wurde, untersuchten dafür im ostafrikanischen Ruanda 224 mit Malaria infizierte Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Mutierte Malarierreger blieben demnach auch nach dreitägiger Behandlung mit dem gebräuchlichen Medikament Artemisinin im Körper der betroffenen Kinder aktiv. Normalerweise werden durch Kombinationstherapien auf Grundlage von Artemisinin (ACT) fast alle Erreger binnen drei Tagen eliminiert. Wenn dies nicht gelingt, besteht der Verdacht, dass der Patient sich mit Artemisinin-resistenten Erregern infiziert hat. Bei der Studie in Ruanda, für die betroffene Kinder in drei Städten jeweils 28 Tage lang beobachtet wurden, wurden bei rund 15 Prozent der Probanden nach dreitägiger Behandlung noch Malariaerreger nachgewiesen. Resistente Malariaerreger „fangen an, üblicher zu werden“, erklärte die Studienhauptautorin Aline Uwimana vom Biomedizinischen Zentrum in Kigali. „Das Auftreten einer partiellen Resistenz gegen Artemisinin in Afrika“ nannten sie und ihre Kollegen „ein Warnsignal“. (afp)
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