sieben sachen
:

Rosa Luxemburg um 1895–1900 Foto: Wikimedia

Von Soldaten ermordet

Am 15. Januar 1919 ergriff eine Bürgerwehr Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und brachte sie in das Eden-Hotel. Dort wurden sie durch das Militär gefoltert. Der anschließende Mord an Luxemburg sollte nach einer Tat Unbekannter aussehen. Sie wurde bewusstlos geschlagen und in den Landwehrkanal geworfen. In ganz Deutschland kam es daraufhin zu Unruhen, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Eine virtuelle Führung im Literaturhaus Berlin zeichnet jene Nacht noch einmal nach.

Li-Be digital: Rosa Luxemburg: Zum 150. Geburtstag, www.literaturhaus-berlin.de

Hansabücherei, 1957, AdK, Werner-Düttmann-Archiv, Nr. 1 F. 7 22 Foto: Foto-Kessler

Stadtplaner und Architekt

Werner Düttmann wäre am 6. März 100 Jahre alt geworden. Seine Bauten prägen das Stadtbild bis heute. Zu seinem Geburtstag ehrt eine vernetzte Ausstellung sein Werk – an 28 Orten in der Stadt sowie digital mit einführenden Texten, Videoporträts und Audiotracks, die in das Werk des Scharoun-Schülers einführen. Am 17. April schließlich eröffnen die Innenraumpräsentationen: Neben der Hauptausstellung im Brücke-Museum unter anderem im HKW und der Akademie der Künste.

Werner Düttmann – Berlin. Bau. Werk, digitale Eröffnung: 6. 3., 12 Uhr, www.wernerduettmann.de

Aus Dänemark angereist: das Duo Ravi Kuma Foto: Promo

Keine Blumen, keine Schokolade

Beim HipHop-Festival „Jenseits von Nelken und Pralinen“, mit dem das Gretchen alljährlich den Internationalen Frauentag einläutet, bleibt eigentlich alles beim Alten: trotz Corona treten 3 Musikerinnen* vor einem jubelnden, tanzenden Publikum auf, das allerdings aufgefordert ist, die Diskokugel zu Hause anzuwerfen und auf dem Sofa zu tanzen. Es gibt zwei Optionen: sich die Livekonzerte auf der Streamingplattform dringeblieben anschauen oder via Zoom in den Saal projiziert für die Künstlerinnen* sichtbar werden. Line-up: Ravi Kuma (DK) + Santa Salut (ESP) + Tracy De Sá (FR), Showmasterin: Lisaholic (GER).

7. 3., 19 Uhr, www.gretchen-club.de, Tickets 2 €

Mehrfach ausgezeichnet: Magdalena Ganter Foto: Marcus Engler

Artpop Noir

Mit dem Artpoptrio Mockemalör veröffentlichte sie bereits drei Alben und tourte im deutschsprachigen Raum, China und Georgien. Mit „Neo Noir“ präsentiert Magdalena Ganter in der ufaFabrik ihr Debütalbum, das lakonisch um die große Themen kreist: Freiheit, Aufbruch, aber auch Zweifel, Angst und ihre Überwindung.

Livestream, ufaFabrik, 7. 3., www.ufafabrik.de

Intervention des türkischen Kunstkollektivs „Darağaç“ Foto: Da

Die künstlerische Kraft

Wie beeinflusst Technologie den soziokulturellen Wandel? Wie kann die Kunst Machtstrukturen aufbrechen und verändern? Das umfangreiche Programm des Festivals „Post-Digitale Ignoranz x Techno Utopien“ versammelt 69 Künstler*innen, Wis­sen­schaft­le­r*in­nen und Ak­ti­vis­t*in­nen aus 16 Ländern in über 50 Veranstaltungen.

10. 3.–18. 5., www.ambernetworkfestival.org

Schneewittchen begegnet im Märchen sieben kleinen Männern Foto: David Baltzer

Von Schöpfung bis Sünde

Die Zahl Sieben genießt eine Sonderstellung und ist Inspirationsquelle in vielen Kulturen: vom Schöpfungsmythos bis zu den sieben Todsünden. In der gleichnamigen Performance des Theaters Thikwa widmen sich sieben bekennende Sünderinnen* humorvoll ihren eigenen Leidenschaften und Lastern und loten so das Spannungsfeld der Moral aus.

10.–14. 3., kostenloser Videostream jeweils 18–24 Uhr, www.thikwa.de

„Schwarzer Block“ erforscht die Geschichte linker Militanz Foto: Ute Langkafel/Maifoto

Politische Aktion ganz abstrakt

Der Antifaschismus ist ein Sisyphos-Projekt. Auf Fortschritt folgt Rückfall. Kevin Rittberger hat die Geschichte dieses Kampfes in Deutschland erforscht, Archive gesichtet, Interviews geführt und den „Schwarzen Block“ zur Prot­ago­nis­t*in für das Theater gemacht.

Schwarzer Block: 10. 3., Stream ab 19.30 Uhr 24 Stunden online, 3–10 €, www.gorki.de