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Archiv-Artikel

Auf Spurensuche

Am privaten Touro College entsteht ein „Institut für Kommunikation über den Holocaust und Toleranz“

An der amerikanisch-jüdischen Privatuniversität „Touro College“ in Berlin soll sich künftig ein neues Institut mit Fragen der Vermittlung des Holocaust in der Gegenwart beschäftigen. Das „Institut für Kommunikation über den Holocaust und Toleranz“ werde zum Wintersemester 2005/2006 seine Arbeit aufnehmen, teilte die Hochschule gestern mit. Ziel der Einrichtung sei es, „Gesamtstrukturen über den Völkermord an den Juden in Europa „sicht-, durchschau- und verstehbar zu machen“, betonte Gründungsdirektor Andreas Nachama.

Das neue Institut wolle Forschungsergebnisse, Studien und wissenschaftliche Arbeiten über den Holocaust zusammenführen und vergleichen, hieß es. Damit solle „eine zeitgemäße Kommunikation in der deutschen und für die deutsche Öffentlichkeit“ initiiert werden. „Diese soll eine alternative Form des Erinnerns möglich machen, die die oft mehr als verordnet empfundene Trauer- und Erinnerungsarbeit ersetzt.“

Geplant sind nach den Angaben zunächst öffentliche Vorträge für Interessierte sowie seminarähnliche Übungen für die derzeit 80 Studenten. Zudem werde geprüft, ob das Institut auch einen gesonderten Studiengang einrichtet. Adressaten sind neben Studenten der Hochschule auch Lehrer und Journalisten.

Die Touro University mit Hauptsitz in New York bietet seit 2003 in Berlin einen dreijährigen Studiengang in Betriebswirtschaftslehre, kombiniert mit gesellschaftswissenschaftlichen Studien, an. Der Gründungsdirektor der neuen Bildungsstätte, Andreas Nachama, war früher Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. DPA, EPD