taz🐾thema
: biofach & vivaness

die verlagsseiten der taz

Eine gute Bilanz ganz ohne Milch

18 Haferdrinks im Test. Das Fazit lautete: „bemerkenswert“

Keine Milchalternative hat mehr Fans als Haferdrinks: Gut 34 Millionen Liter davon verkauften Lebensmittelhändler und Drogeriemärkte im Jahr 2018 – eine Verdoppelung im Vergleich zu 2016. Als Milch dürfen laut Gesetz nur Lebensmittel bezeichnet werden, die durch Melken aus dem Euter gewonnen werden. Pflanzlicher Milchersatz wird deshalb meist als „Drink“ verkauft. Stiftung Warentest hat im vergangenen Jahr 18 Produkte unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse dürften den Trend verstärken: Die Qualität der Haferdrinks im Test sei „bemerkenswert“ gewesen, so das Fazit. Schlechter als befriedigend schneidet keines der Produkte ab. Geschmacklich sind aber nur drei Produkte top. Sieben Produkte sind mit Kalzium angereichert.

Weniger Klimagase

Die untersuchten Haferdrinks bestehen vor allem aus Wasser, 9 bis 16 Prozent Hafer, etwas Pflanzenöl und Salz. Die von der Stiftung Warentest untersuchten Milchalternativen enthalten weniger Eiweiß als Milch, dafür tragen sie zur Versorgung mit Ballaststoffen bei. Der durchschnittliche Kaloriengehalt eines Haferdrinks entspricht dem von fettarmer Milch. Haferdrink und Kuhmilch unterscheiden sich im Geschmack: Das auf Hafer basierte Getränk hat in diesem Punkt mit dem Trunk aus dem Euter nichts gemein. Es schmeckt eher nach Haferbrei oder Müsli. Die meisten der getesteten Haferdrinks schmecken süß, einige nur leicht süß. Manche sind leicht vanillig, röstig oder bitter im Nachgeschmack – das ist für Haferprodukte nicht untypisch. Haferdrinks verursachen rund 70 Prozent weniger schädliche Klimagase als Kuhmilch. Auch beim Wasserverbrauch schneiden Getränke aus Hafer besser ab als die von der Kuh: Pro Liter Haferdrink fallen während der Herstellung durchschnittlich etwa 3,4 Liter Wasser an, im Gegensatz zu rund 250 Litern für einen Liter Kuhmilch.