: Trittschalldämmung für die Straße
VERKEHR In Altona wird ab dem Wochenende ein neues Konzept getestet, um den Straßenlärm zu reduzieren. Elastische Matten unter der Asphaltdecke sollen die Autoreifen leiser rollen lassen
Quer durch den Altonaer Volkspark verläuft die Nansenstraße und ab Sonntag soll der Verkehr hier auf 800 Metern leiser entlangrollen als bisher. Erstmals werden unter der Fahrbahndecke sogenannte Schallschutzmatten eingesetzt, die den Verkehrslärm um drei bis vier Dezibel dämpfen sollen.
„Für das menschliche Ohr bedeuten drei Dezibel eine Halbierung der Lautstärke“, sagt Manfred Hase, Projektleiter der Ingenieur- und Prüfgesellschaft Hansa-Nord-Labor aus Pinneberg, die das Projekt koordiniert.
„Sie müssen sich diese Matten wie eine Trittschalldämmung unter einem Laminat- oder Holzboden in der Wohnung vorstellen“, sagt Hase. Rolle ein Auto über eine Straße, gerate diese in Schwingung – genau wie ein Fußboden, wenn jemand mit dem Fuß aufstampft. „Diese Schwingungen werden dann zurück auf den Reifen übertragen und das bringt den Lärm“, sagt Hase. Die elastischen Matten nehmen diese Schwingungen auf und die Autos rollen leiser.
Bisher setzte man nur auf sogenannten Flüsterasphalt, also auf eine Optimierung der oberen Asphaltschichten, sagt Hase. Mit dieser Methode kann der Verkehrslärm um sechs bis sieben Dezibel verringert werden. Die Schallschutzmatten könnten dann zusätzlich zum Flüsterasphalt eingesetzt werden.
Jetzt werden auf unterschiedlichen Straßenabschnitten verschiedene Materialien und Schichten getestet, und wenn am Sonntag die Nansenstraße wieder für den Verkehr freigegeben ist, beginnen die Akustikmessungen. 100.000 Euro kostet das 2010 gestartete Projekt „Neuartige Konstruktionen mit geräuschmindernder Wirkung“. Das Geld kommt aus dem Etat des Bundesministeriums für Wirtschaft. ILK