Nicht verpassen! : Sinnsuche
„Beslan – eine Stadt sucht die Wahrheit“, 21.35 Uhr, Arte
Am 1. September 2004 stürmten rund 30 Terroristen die Schule Nummer 1 in Beslan und nahmen in der Turnhalle 1.200 Menschen als Geiseln. Kinder, Eltern, Lehrer. Am ersten Tag erschossen sie alle jungen Männer, die ihnen gefährlich werden konnten. Ab dem zweiten Tag bekamen die Geiseln kein Wasser mehr und durften nicht mehr auf die Toilette. Am dritten Tag stürmte die russische Armee die Schule. Mehr als 330 Menschen kamen dabei ums Leben. Seitdem ist Beslan aus den Schlagzeilen verschwunden. Die Filmemacher Frank Müller und Malika Rabahallah haben Überlebende und Angehörige monatelang begleitet. Dabei werden in dem kleine Ort im Kaukasus seit dem vergangenen Herbst Kindergeburtstage auf dem Friedhof gefeiert. In langsamen Bildern erzählen Müller und Rabahallah von der Suche der Bewohner nach der Wahrheit. Gnadenlos lang hält Müller die Kamera auf Mütter, die unter Tränen nach einem Sinn für den Tod ihrer Kinder suchen. Bis heute hat es die eingesetzte parlamentarische Untersuchungskomission nicht einmal geschafft, die genaue Zahl der Todesopfer zu nennen. Wie viele Tote auf das Konto der russischen Armee gehen, ist immer noch unklar. „Ich glaube, der Schmerz kommt daher, dass man die Wahrheit nicht kennt“, sagt am Ende eine Lehrerin. PHI