: Streit um Naturschutzziel
NGO kritisiert Deutschlands Beitritt zur High Ambition Coalition
Menschenrechtler:innen kritisieren, dass Deutschland sich am Montag auf dem „One Planet Summit“ in Frankreich dem Vorhaben angeschlossen hat, bis zum Ende des Jahrzehnts 30 Prozent der Landmasse formal unter Schutz zu stellen – das entspräche einer Verdoppelung des bisherigen Stands der Landfläche. Das Ziel wollen die Vereinten Nationen voraussichtlich dieses Jahr festschreiben. Survival International kritisierte am Dienstag, dass dadurch vielerorts die indigene Bevölkerung vertrieben werde. „Lokale Bewohner:innen raus, bewaffnete Ranger rein – und dann ruhigen Gewissens sagen, man hätte etwas für den Planeten getan“, sagte NGO-Chef Stephen Corry. Eine Alternative könnte sein, der indigenen Bevölkerung die Landrechte offiziell zuzuerkennen, statt nur herkömmliche Schutzgebiete einzurichten. Dafür plädiert etwa auch das US-amerikanische World Resources Institute (WRI). Das Argument: Indigene Gruppen verwalteten ihre Naturräume oft gut, und zwar mit messbarem Effekt. (scz)
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