: Potsdam bleibt ohne Pest
Der Verdacht auf Schweinepest hat sich nicht bestätigt
Der Schweinepestverdacht beim Fund eines Wildschweinkadavers im Potsdamer Stadtteil Groß Glienicke nahe der Berliner Stadtgrenze hat sich nicht bestätigt. Nach Untersuchungen des Friedrich-Loeffler-Instituts in Greifswald sei die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgeschlossen worden, teilte das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Samstag mit. Den Verdachtsfall hatte am Freitag das Landeslabor Berlin-Brandenburg gemeldet, nachdem der Kadaver rund 400 Meter von der Grenze zum Berliner Bezirk Spandau entfernt gefunden worden war.
„Ich bin sehr froh und erleichtert über dieses Ergebnis“, sagte die Leiterin des Brandenburger ASP-Krisenstabs, Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer. Es gelte aber weiterhin wachsam zu sein, weil der Schweinepest-Erreger auch durch den Menschen über weite Strecken getragen werden könne.
Auch die Verantwortlichen in Berlin reagierten erleichtert auf die Entwarnung. „Wir nehmen das erfreut zur Kenntnis und werden die Maßnahmen wieder runterfahren und zurückstellen“, sagte Bezirksstadtrat Stephan Machulik (SPD) am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es macht ja jetzt keinen Sinn, Zäune zu bauen. Aber wir haben uns in den letzten Jahren darauf vorbereitet. Letztlich sei es eine Frage der Zeit, wann Berlin betroffen sein könnte, meinte er.
Ein Sprecher von Verbraucherschutzsenator Dirk Behrendt (Grüne) sagte, es sei beruhigend, dass es aktuell nahe Berlin noch keinen Schweinepestfall gebe. „Aber wir müssen schauen, wie es weitergeht und das genau beobachten.“
Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Deutschland wurde am 10. September 2020 im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße amtlich festgestellt. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle in Brandenburg liegt bei über 440, betroffen sind vor allem der Osten und der Südosten des Landes. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Für Wild- und Hausschweine endet sie jedoch fast immer tödlich. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen