Charité will hoch hinaus

Der Krankenhauskonzern will Milliarden investieren, etwa in einen Health Tower

Die Charité will ihre Standorte in den kommenden Jahren für Milliardensummen ausbauen. Auch das Stadtbild könnte sich dabei ändern: Ein zweites Hochhaus in Mitte ist im Gespräch, der sogenannte Health Tower. Vorstandsvorsitzender Heyo K. Kroemer sprach am Montag von „Twin Towers der Charité“: „Wir möchten gerne in zwei möglichst benachbarten Einrichtungen unsere klinische Versorgung in Mitte konzentrieren.“ Die über die ganze Stadt verteilte Verwaltung solle möglichst an einem Ort zusammengeführt werden.

Kroemer präsentierte gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister und Charité-Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Müller (SPD) ein Strategiepapier zur Ausrichtung bis 2030. Es gehe darum, aus „dem riesigen Potenzial, was wir hier haben, noch mehr zu machen“, sagte Müller. Das Standortkonzept ist ein zentraler Teil der Pläne. Der Campus Virchow soll demnach das Zentrum für Herz- und Krebsmedizin sowie die Zell- und Gentherapie werden. „Am Benjamin-Franklin möchten wir gerne einen neuen Schwerpunkt legen, nämlich im Bereich der Prävention“, sagte Kroemer. Gemeinsam mit der Freien Universität solle dort die Allergologie und Immunologie ausgebaut werden. „Im Campus Mitte wollen wir uns auf Neurowissenschaften und digitale Medizin konzentrieren“, so der Vorstand.

Der geplante Umbau könnte Milliarden kosten. Allein am Standort Mitte liegt der geschätzte Investitionsbedarf bis 2030 bei rund 370 Millionen Euro. Bis 2050 schätzt die Charité den Bedarf dort auf insgesamt etwa 1,8 Milliarden Euro. Die Charité gilt als Europas größte Universitätsklinik und gehört zu den führenden Einrichtungen der biomedizinischen Forschung. Der Konzern mit mehr als 100 Kliniken und Einrichtungen beschäftigt rund 18.700 Mitarbeiter. Es stehen rund 3.000 Betten zur Verfügung. (dpa)