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Seebrücke-Demo fordert Hilfe für Moria

Unter dem Motto „Es reicht! Wir haben Platz!“ hat das Bündnis „Seebrücke“ am Sonntag in Berlin für die sofortige Aufnahme von Bewohnern des niedergebrannten Flüchtlingslagers Moria auf Lesbos demonstriert. Nach Polizeiangaben lag die Teilnehmerzahl im „mittleren vierstelligen Bereich“. Die „Seebrücke“ verwies darauf, dass über 170 Städte und Kommunen bereit seien, sofort Menschen aufzunehmen. In Berlin und in Thüringen gebe es zudem eigene Landesaufnahmeprogramme. Bremen wolle sich in Kürze anschließen. „Unsere Kommunen, unsere Städte, unsere Landkreise, unsere Kirchengemeinden – unsere Zivilgesellschaft will Menschen aufnehmen“, hieß es. Diese Initiativen würden von der Bundesregierung blockiert. „Zehntausende Menschen müssen seit Jahren in völlig überfüllten Lagern, in Dreck und Hoffnungslosigkeit auf den Ägäischen Inseln ausharren“, hieß es weiter. „Wir sind entsetzt, dass die EU die neueste Eskalation in Moria trotz vielfacher Warnungen hat geschehen lassen.“ Das Bündnis warf der Politik vor, „die unmenschlichen Bedingungen in den Lagern an den europäischen Außengrenzen“ bewusst zu wollen. „Wenn die Regierung nach dem Covid-19-Ausbruch alle deutschen Tourist*innen über Nacht evakuieren konnte, kann sie das Gleiche für alle Menschen aus Moria tun“, sagte das Bündnis. (epd) Foto: Florian Boillot

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