: Erich Marx gestorben
Kunstwerke von Andy Warhol und Anselm Kiefer gehörten zu seiner Sammlung
Der Kunstsammler Erich Marx ist tot. Der 99-Jährige starb am Mittwochabend in der Schweiz, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin am Donnerstag unter Berufung auf seine Familie mitteilte. Marx gehörte zu den bekanntesten Kunstsammlern in Deutschland, sammelte etwa Werke von Joseph Beuys, Andy Warhol, Cy Twombly, Anselm Kiefer und Robert Rauschenberg.
Stiftungspräsident Hermann Parzinger lobte ihn als großen und gleichzeitig bescheidenen Mann: „Alles, was er tat, war von vitaler Leidenschaft geprägt – so auch seine Liebe zur Kunst und zum Sammeln. Für uns war er aber nicht nur ein bedeutender Sammler, sondern ein Mäzen, dem es auch um das Wohl der Kunststadt Berlin ging.“
Mit Leihgaben aus Marx' Sammlung wurde der Hamburger Bahnhof gegründet, ein Ausstellungshaus der Nationalgalerie in Berlin. „Ohne ihn gäbe es den Hamburger Bahnhof nicht“, erklärte Parzinger. Über 20 Jahre arbeite die Nationalgalerie nun schon mit seinen Leihgaben – „und es war eine Arbeit mit und über das 20. Jahrhundert“.
Ein bekanntes Werk aus seiner Sammlung ist „Das Kapital Raum 1970–1977“. Die Installation von Beuys besteht unter anderem aus einem Flügel und zahlreichen beschrifteten Tafeln. Der Künstler hatte sie 1980 für die Biennale in Venedig geschaffen. Marx erwarb das Werk vor einigen Jahren und verlieh es an die Staatlichen Museen.
Gemeinsam mit anderen Privatsammlern unterstützte Marx auch einen Museumsneubau in der deutschen Hauptstadt. Das Museum der Moderne soll bis 2026 fertiggestellt werden. Es soll dann gesammelt Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert ausstellen.
Die Sammler hatten besonders auf den Neubau gedrängt, weil die bisherige Nationalgalerie schon ohne ihre Schenkungen aus allen Nähten platzte. Das Museum soll in Zukunft Kunst aus der Neuen Nationalgalerie sowie aus den Beständen von Erich Marx, Ulla und Heiner Pietzsch sowie Egidio Marzona beherbergen. (dpa)
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