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In guten Händen

Zwei Siegel geben Orientierung beim Spenden sowie beim Vererben

Ob Blauer Engel, Bio- oder Fairtrade: Auch wenn die Zahl der Siegel selbst schon wieder unübersichtlich erscheint, ­geben sie vor allem beim Einkaufen vielen Menschen Orientierung. Doch wie sieht es bei Dienstleistern aus: Wem kann man vertrauen, welche Kriterien sind relevant? Wer seriöse Ansprechpartner sucht, um etwas zu spenden, oder wer etwas vermachen möchte, findet ebenfalls Orientierung.

So kennzeichnet das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Organisationen, die sich auf eine Reihe von Kriterien verpflichten: Sie müssen zum Beispiel leistungsfähig sein, transparent arbeiten, sparsam wirtschaften, sachlich und wahrhaftig informieren sowie wirksame Kontroll- und Aufsichtsstrukturen vorweisen.

Rund 230 Organisationen tragen zurzeit das DZI-Spendensiegel. Im Durchschnitt sind rund 30 Prozent der Erstanträge nicht erfolgreich. Die Siegel-Organisationen setzen jährlich ein Geldspendenvolumen von 1,2 Mil­liar­den Euro ein, rund ein Viertel des Spendenaufkommens in Deutschland. Die Stiftung Warentest bezeichnete in ihrer Zeitschrift Finanztest das Spendensiegel als „echtes Qualitätssiegel für Spendensammler“.

Ein gesondertes Erbschaftssiegel hat die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ ins Leben gerufen. Es wird an Organisationen ver­geben, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind und als Adressaten von Erbgebern bedacht werden. Die Inhaber des Siegels verpflichten sich zu einer Reihe von Standards. Die be­inhalten unter anderem, dass sie den Erbgebern die Wahrung ihrer freien Entscheidung garantieren. Des Weiteren werden garantiert: Sorgfalt und Respekt im Umgang mit dem Erbe sowie Wahrung aller gesetzlichen Vorgaben und höchste Transparenz.

Lars Klaaßen