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Happy End oder Suizid

Filme zeigen verschiedene Liebesmodelle für alte Leute. Am Ende stehen oft nur zwei Optionen (Achtung, Spoiler!)

Ein Vorreiter für eine neue Vielfalt von Liebesmodellen war „Angst essen Seele auf“ (1974) von Rainer Werner Fassbinder: Die 60-jährige Emmi verliebt sich in den zwanzig Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter Ali und heiratet ihn. Der Film endet traurig.

„Harold and Maude“ (1971, USA) ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einem suizidalen 20-Jährigen und einer 79-jährigen lebensfrohen Exzentrikerin. Die ursprünglich von dem Regisseur Hal Ashby geplante Sexszene wurde auf Wunsch der Produzenten herausgeschnitten.

In „Was das Herz begehrt“ (2003) spielt Jack Nicholson einen Musikproduzenten von 63 Jahren, der mit sehr viel jüngeren Frauen herumzieht. Im Film verliebt er sich dann doch in die ältere Theaterautorin Erica (Diane Keaton) und gesteht ihr am Ende seine Liebe. Der Film erhielt Auszeichnungen, aber manche Kritikerinnen bezeichneten ihn als „Fantasy“. Nicholson selbst hatte oft erheblich jüngere Freundinnen, und Diane Keaton ist angeblich Dauersingle.

In dem Film „Wolke 9“ (2009) von Regisseur Andreas Dresen verliebt sich die verheiratete, fast 70-jährige Schneiderin Inge in den knapp 80-jährigen Karl. Dafür trennt sie sich sogar von ihren Mann. Dass dieser Film die nackten Körper alter Leute zeigte, war vor mittlerweile elf Jahren ein Novum.

In dem Roadmovie „Das Leuchten der Erinnerung“ (2017) spielen Helen Mirren (75) und Donald Sutherland (85) ein lange verheiratetes Paar, das mit der beginnenden Demenz des Mannes und der Krebserkrankung der Frau zu kämpfen hat und das mit dem Wohnmobil eine letzte Reise an die Ostküste Floridas unternimmt. Am Ende nehmen sich beide das Leben.

Auch in„Wolke 9“ (2008) und „Harold und Maude“ (1971) kommt es jeweils zu Selbsttötungen. Zwischen Suiziden und unglaubwürdigen Happy-Ends müsste es vielleicht dann doch noch andere Filmausgänge geben, wenn man sich dem Thema „Liebe und Alter“ zuwendet.

Barbara Dribbusch

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