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Schäden am Parkgrün

Die illegale Party in der Hasenheide kommt den Bezirk teuer zu stehen

Nach der aufsehenerregenden illegalen Party in der Berliner Hasenheide Ende Juli beziffert der Bezirk Neukölln die Kosten für Reinigung und Schäden an Pflanzen auf knapp 88.000 Euro. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer hervor, über die der Berliner Kurier berichtet und die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel zeigte sich am Dienstag verärgert: „Spätestens mit dieser Bilanz sollte allen klar sein, dass Partys in Grünanlagen keine Option sind“, erklärte der SPD-Politiker auf dpa-Anfrage. Es gehe um Müllentsorgung, noch gravierender seien aber die Schäden an der Vegetation, so Hikel. Bei der Party in der Nacht auf den 26. Juli hatten nach Polizeiangaben rund 3.000 Menschen im Park gefeiert. Die Auflösung dauerte mehrere Stunden. Auf eine Frage Schlömers zu den Kosten für den Polizeieinsatz schrieb die Innenverwaltung, dies werde nicht gesondert erhoben.

Laut Aufstellung des Bezirks wurden in dem Park gerade erneuerte Rasenflächen komplett zerstört, Kostenpunkt rund 40.000 Euro (netto). Flächen mit Sträuchern seien großflächig zerstört worden, dies schlage mit geschätzt 30.000 Euro (netto) zu Buche. Unter anderem mussten Flächen wegen Fäkalien gewässert und Glasscherben, Konfetti, Kronkorken und Kippen abgeharkt werden. Hikel betonte, er wolle, dass Grünanlagen zur Erholung aller dienen. „Und das geht nur, wenn wir sie schützen und besser pflegen können.“

„Unorganisierte Zusammenkünfte wie die illegale Party in der Hasenheide sind riskant und aktuell unangebracht, auch wenn sich einige danach sehnen sollten“, erklärte FDP-Politiker Schlömer. Darüber hinaus belasteten sie die städtische Gemeinschaft und die Haushalte. „90 000 Euro sind zu viel.“

Unter anderem in der Hasenheide feierten Menschen über den Sommer wiederholt illegale Partys. Polizei und Ordnungsamt zeigten nach dem Vorfall Ende Juli verstärkt Präsenz. (dpa)

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