: Zukunftsmusik an der Weser
Die Grünen stellten Pläne zum fahrrad- und fußgängerfreundlichen Umbau der Langemarckstraße und der Bürgermeister-Smidt-Brücke vor. Die sind jedoch noch sehr vage
Von Marie Gogoll
Gemeinsam mit Vertreter*innen der Hochschule präsentierten die Bremer Grünen am Freitag ein Vorhaben zum Umbau der Langemarckstraße und der Bürgermeister-Smidt-Brücke.
Die Pläne, die schon im Verkehrsentwicklungsplan von 2014 angedacht waren, sehen die Verkleinerung der Langemarckstraße am Zugang zur Bürgermeister-Smidt-Brücke von vier auf zwei Fahrspuren vor. Die entstehende Fläche soll als breiter Gehweg genutzt werden, außerdem soll ein Radschnellweg entstehen. Nach Umbau der Brücke gäbe es auch dort für Räder und Fußgänger*innen mehr Platz.
Bedenken äußerte Carsten Müller, Professor für Verkehrswesen an der Hochschule Bremen, im Hinblick auf die Barrierefreiheit. Auch einen Radschnellweg hält er aufgrund der großen Kreuzung an der Westerstraße für nicht realisierbar. Die Hochschule Bremen möchte das Projekt begleiten und gemeinsam mit Studierenden weiter ausarbeiten. Sie war bereits maßgeblich an der Schaffung des Fahrradmodellquartiers in der Neustadt beteiligt. Das wurde bei der Projektpräsentation nicht nur im Hinblick auf die Kompetenz der Hochschule immer wieder stolz betont, sondern auch als Vorbild einer gelungenen Finanzierung dargestellt. Diese ist für den Umbau der Langemarckstraße nämlich noch völlig ungeklärt. Fest steht nur, dass das Geld nicht aus dem Bremer Haushalt kommt.
Erste Anträge für Fördermittel vom Bund können voraussichtlich erst Ende 2021 gestellt werden. Entsprechend vage ist auch die Prognose einer möglichen Realisierung des Projekts. Zunächst stehen nun Gespräche mit dem Beirat und den anderen Koalitionsparteien an.
„Große Allee“ nennt sich das Projekt: So hieß ein Teil der Langemarckstraße bis zur Umbenennung 1937 durch die Nationalsozialisten, die die Schlacht bei Langemarck im Ersten Weltkrieg als Mythos verklärten und propagandistisch nutzten. Durch den Umbau der Straße könnte erneut eine Debatte um ihre Umbenennung entstehen, die in der Vergangenheit immer wieder scheiterte.
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