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Reizgas versprüht

Nach einem versuchten Raubüberfall fahndet die Polizei weiter nach den Täter*innen

Nach dem gescheiterten Raubüberfall in Neukölln läuft die Fahndung der Polizei weiter. Die Täter des Überfalls am Freitag im Gebäude von Karstadt seien noch nicht gefunden, hieß es am Sonntag von der Polizei. Das Kaufhaus, das wie auch ein angrenzendes Parkhaus nach der Tat durchsucht worden war, hatte seine Tore am Samstag wieder für Kundschaft geöffnet.

Vier Männer hatten am Freitagnachmittag am Hermannplatz eine Postbank-Filiale in dem Kaufhaus überfallen. Zuvor hatten sie versucht, einem Angehörigen einer Geldtransporter-Besatzung Geld zu entreißen. Dabei setzten die Räuber auch Reizgas ein.

In der Bankfiliale sollte laut Polizei gerade ein Geldautomat aufgefüllt werden. Der Mitarbeiter des Geldtransportunternehmens wehrte sich gegen die Räuber, sodass sie Reißaus nahmen.

Nach Tätern und Fluchtwagen – einem dunklen Audi – wird nun gefahndet. „Wir haben Täterbeschreibungen“, sagte ein Polizeisprecher. Kennzeichen und Fahrzeug stimmten nicht überein.

Nach dem Überfall wurden laut Polizei zwölf Verletzte behandelt, fünf von ihnen wurden ambulant im Krankenhaus versorgt. Die Verletzten sollen Bankkunden sein. An dem Einsatz waren nach den Angaben etwa 200 Einsatzkräfte beteiligt.

Das traditionsreiche Warenhaus wurde mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Mehr als ein Dutzend Polizeiwagen kamen zusammen, Beamte mit schusssicheren Westen postierten sich, Spezialkräfte durchsuchten das Gebäude. Es gab zuerst widersprüchliche Angaben von Zeugen. Einige wollten gesehen haben, dass Räuber in das mehrstöckige Kaufhaus geflohen waren, andere sagten, sie seien nach draußen gelaufen. Von einer akuten Gefahr ging die Polizei erst mal nicht aus.

Hinter den Absperrungen standen Schaulustige. Der Verkehr staute sich. In den Geschäften gegenüber vom Eingang hatte niemand etwas gesehen. Sie habe erst mit der Ankunft der Polizei davon mitbekommen, sagte eine Kioskmitarbeiterin. Auch viele Mitarbeiter*innen des Kaufhauses hatten nichts mitbekommen. „Wir wissen nur, dass wir geräumt wurden“, sagten sie. (dpa)

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