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Archiv-Artikel

NEUES VOM SCHEIDEWEG: ZWISCHENBILANZ DES SCHRECKENS

Alle paar Wochen schauen wir uns am Scheideweg um, was so los ist und wer neu eingetroffen ist an der beliebtesten Wegkreuzung der Welt. Eine kleine Zwischenbilanz nach zwölf Jahren „Neues vom Scheideweg“ bringt drei logische Ergebnisse: Erstens sind Politiker wenig originell – so wie der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, der am 6. 8. die Lieblingsformel unserer Krisenzeit zum tausendsten Mal wiederholte: „Europa steht am Scheideweg.“ Womit wir zweitens auch gleich beim Hauptdarsteller im Scheidewegtheater wären: Europa. Längst ist der Kontinent die Nummer eins an der Kreuzung, Die Scheideweggetreuen beten die Phrase in allen Varianten rauf und runter – wie die Neue Osnabrücker Zeitung am 31. 7.: „Die Europäische Union steht in der Euro-Krise am Scheideweg.“ Und dabei zeigt sich drittens, dass die Treuesten der Treuen immer noch in der Provinz zu Hause sind: „Autobranche am Scheideweg“, schlagzeilte zum Beispiel am 4. 7. die nur mäßig witzige Witzenhäuser Allgemeine Zeitung. Auch deshalb werden wir alten Scheideweghasen die Weggabelung auch künftig aufmerksam weiterbeobachten.