leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Auch Schlecker ist ein Clan

„Sippenhaft für die Statistik“,

taz nord vom 17. 6. 20

Der Begriff „Clan-Kriminalität“ ist so lang rassistische Hetze, wie er deutsche verbrecherische Clans, wie den der Hohenzollern (NS-Kollaboration) oder der Schleckers (betrügerischer Bankrott mit Massenarbeitslosigkeit als Folge) nicht miteinbezieht.Ernst Soldan, Norderstedt

Bald niemand mehr übrig

„Bayer kassiert, aber zahlt nicht“,

taz nord vom 18. 6. 20

Ich bin auch eines der Kinder. Aber in zehn Jahren gibt es keine Überlebenden mehr. 80 Prozent der geschädigten Kinder sind elendig gestorben. 15 Prozent haben Angst, sich zu outen und höchstens fünf Prozent können der Kirche noch gefährlich werden, aber so lange man immer gute Worte in den Medien schreibt, werden immer mehr Jahre vergehen und die Überlebenden werden natürlich immer weniger. Man sollte die Opferentschädigung oder den Schadensersatz, wie immer man es auch in ein paar Jahren nennen wird, an die Kinder der Opfer vererben und auf 100 Jahre die Kirche zur Zahlung verurteilen, weil diese Angelegenheit mit Absicht in die Länge gezogen wurde. Das Geld kann die Kirche aus der Portokasse zahlen! Klaus Tavarez, taz.de

Richtige Fragen gestellt

„G20-Angeklagter kritisiert ‚Klassenjustiz’ “,

taz nord vom 18. 6. 20

Der Angeklagte hat einige richtige Fragen bezüglich der Polizeigewalt gestellt. Nach meinem Kenntnisstand sind alle Ermittlungen gegen Polizisten eingestellt. Schwer nachzuvollziehen, wenn man die Bilder/Filme von den Demos sieht. Funktioniert der Rechtsstaat bei uns in diesem Bereich? Senza Parole, taz.de

Gelegenheit zu lernen

„Opas Briefe aus dem Krieg“,

taz nord vom 19. 6. 20

Schade, dass sich der Großvater nicht mehr selber dazu äußern kann, wie er es ganz persönlich mit dem „erweiterten Täter-Begriff“ hält. Wer es nicht nur ernst meint mit der Volksbildung, sondern auch wirklich was dazu gelernt hat seit 1939, der sollte sich eigentlich nicht zu schade sein, eigene Fehler einzugestehen oder doch wenigstens anderen die Möglichkeit zu geben, diese Fehler ungestraft zu thematisieren. Hitler allein hätte schließlich weder einen Weltkrieg führen noch einen Holocaust anzetteln können. Die Frage ist doch: Woraus sollen denn Leute wie du und ich lernen, wenn nicht aus den Fehlern und Erkenntnissen von Leuten wie uns? Oscar Toepffer war zweifellos jemand, der sich als Spiegelbild eignet, in dem heutige Rechtsamtsleiter und Schulsenatoren sich selbst kritisch betrachten können. Mowgli, taz.de