: GuteStatue,schlechteStatue
Die Proteste gegen rassistische Polizeigewalt verstärken in Europa die Forderung, sich kritischer mit der eigenen Kolonialgeschichte zu befassen. In Belgien und Großbritannien sind die ersten Denkmälerentfernt worden
Die Debatte Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat die Entfernung von Denkmälern von Führungsfiguren der US-Südstaaten aus dem Sitz des Kongresses gefordert. Mit diesen elf Statuen werde „dem Hass gehuldigt“, schrieb die Anführerin der oppositionellen Demokraten am Mittwoch an einen parteiübergreifenden Ausschuss. Die mit diesen Denkmälern geehrten Männer seien für „Grausamkeit und Barbarei“ eingetreten. Der pensionierte General David Petraeus hatte diese Woche außerdem gefordert, die zehn Militärbasen, die nach Südstaaten-Generälen benannt sind, umzubenennen.
Die Statuen In den Hallen des Kongresses stehen unter anderem Statuen von Jefferson Davis, dem Präsidenten der abtrünnigen Konförderierten Staaten von Amerika, und seines Stellvertreters Alexander Stephens. Auch ein Denkmal des Generals Robert E. Lee, der die Südstaaten-Truppen angeführt hatte, steht dort. In Boston wurde eine Statue von Christoph Kolumbus enthauptet, wie die Polizei mitteilte. Der Seefahrer aus Genua gilt als „Entdecker“ des amerikanischen Kontinents. Kritiker argumentieren aber, Kolumbus habe der Kolonialisierung und Tötung zahlloser Menschen den Weg bereitet. (mit afp)
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