: Bremens Bäume schwächeln
Die Dürre der letzten zwei Jahre hat den Bäumen in Bremen zugesetzt, nur ein Fünftelvon ihnen ist gesund. Besonders im Bürgerpark und im Rhododendronpark ist der Schaden groß
VonEiken Bruhn
Nur ein knappes Fünftel der Bäume in Bremer Grünanlagen und am Straßenrand sind gesund. Das teilte die Umweltsenatorin auf Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion mit. Die hatte nach dem Gesundheitszustand von Bäumen gefragt, insbesondere nach den beiden vergangenen Jahren, in denen in der Vegetationsperiode sehr wenig Regen fiel.
Etwas über die Hälfte von 148.412 Bäumen bezeichnet der Senat als „geschwächt“, ein Viertel zeige „deutliche Vitalitätsverluste“, knapp zwei Prozent seien bereits abgestorben oder absterbend. Stark geschädigt sei außerdem ein großer Teil der Bäume im Bürgerpark und im Rhododendronpark, die beide nicht von der Stadt Bremen bewirtschaftet würden, so der Senatsbericht. Dies liege auch daran, dass viele Bäume – vor allem im Bürgerpark – bereits sehr alt seien und daher anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Welche Schäden die vergangenen beiden trockenen Sommer verursacht haben, könne nicht so genau gesagt werden. „Kurz- und mittelfristig verursacht der Trockenstress der Bäume eine massive Schwächung des Baumbestandes gegenüber Schad-Erregern.“ Viele Schäden würden aber „erst in den nächsten Jahren sichtbar werden, da viele Baumarten zeitverzögert reagieren“.
Sicher sei aber bereits jetzt, dass Bremen in Zukunft mehr Geld für die Pflege des Baumbestands ausgeben müsse. Unter anderem müsste mehr Totholz herausgeschnitten werden. Für den Haushalt der Jahre 2020 und 2021 fordert die Umweltsenatorin daher ein um etwa 30 Prozent aufgestocktes Budget für die Unterhaltung der Straßenbäume. Geprüft werden soll, ob andere Betreiber von Parks wie der Bürgerpark „aufgrund sich mehrender trockener Sommermonate“ finanziell unterstützt werden sollen.
In Zukunft sollen die Bremer Bäume besser mit Regenwasser versorgt werden, hier würden verschiedene Maßnahmen erprobt. Außerdem will der Senat mehr klimaresistente Bäume pflanzen, also nicht heimische Arten, weil diese „Trockenheit, Hitze, Wassermangel und Reflexion“ mehr gewachsen seien.
Es gebe Arten, die von heimischen Insekten angeflogen würden, zum Beispiel die Robinie, die der Senat als „Lustbäume für Bienen“ bezeichnet. Er sagt aber auch ganz klar: „Es wird Anpassungsstrategien sowie Vertreibung und Neubesiedelung geben.“
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