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Ärztekammer kritisiert Darstellung der Corona-Zahlen
Die Bremer Ärztekammer hat eine differenziertere Berichterstattung über die Zahl der Corona-Infektionen gefordert. „Dass die Zahl der irgendwann schon einmal Infizierten immer weiter ansteigt, liegt auf der Hand und ist wenig aussagekräftig“, kritisierte Kammer-Präsidentin Heidrun Gitter. Viel wichtiger sei die Zahl der schon Genesenen, die von der Gesamtzahl abgezogen werden müsse; nur so ergebe sich die echte Zahl der Kranken. Nach den Auswertungen der Johns-Hopkins-Universität nehme Deutschland in der Relation der Infektionen zu den Genesenen eine gute Position ein. Derzeit komme auf die Gesamtzahl der nachgewiesen Infizierten fast ein Drittel schon Genesener – mit steigender Tendenz. Sie leite daraus ab, so Gitter, dass die Neuinfektionskurve bei uns flacher verläuft als anderswo. Diese Information sei wichtig, um die künftige Belastung des Gesundheitssystems einschätzen zu können, aber auch für Überlegungen zur schrittweisen Aufhebung der Einschränkungen. Um fundiert Änderungen der Schutzmaßnahmen einzuleiten, sei es zudem notwendig, bessere Informationen über die Durchseuchung der Bevölkerung zu haben. Gitter unterstützt zudem die Forderung nach regelmäßigen, wiederholten Testungen von medizinischem Personal. (epd)
Mehr Einbürgerungen vor allem von Briten
2019 wurden im Land Bremen 1.783 Einbürgerungen vorgenommen, das sind 13 Prozent mehr als im Jahr davor. Die meisten der neu Eingebürgerten hatten zuvor die Staatsangehörigkeit eines europäischen Staates, gefolgt von den Staaten Asiens und Afrikas. Eingebürgerte mit bisheriger türkischer Staatsangehörigkeit machen nach wie vor einen Großteil der Einbürgerungen aus. Stark gestiegen ist der Anteil der Einbürgerungen von BritInnen: Bis 2015 waren es in Bremen jährlich in der Regel weniger als zehn, 2018 bereits 68 und im letzten Jahr 204 Einbürgerungen – eine Auswirkung des Brexits. Knapp die Hälfte aller Eingebürgerten lebt seit mindestens 15 Jahren in Deutschland, fünfzehn Prozent waren unter 18 Jahre alt. (taz)
Bremen fördert Liefergemeinschaften
Das Land Bremen will lokale Unternehmen fördern, die trotz der coronabedingten Schließungen ihrer Einzelhandelsgeschäfte die KundInnen beliefern. Diese Angebote seien für die Versorgung der Bevölkerung wichtig, so Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke), und durch sie generierten die Unternehmen damit einen, wenn auch oft geringen, Umsatz, der in der wirtschaftlich schwierigen Situation dennoch hilfreich sei. Weil insbesondere kleinere Geschäfte bislang nicht über etablierte Onlineangebote mit Lieferservices verfügten, werden diese nun unterstützt mit einer einmaligen Projektförderung von maximal 10.000 Euro je Antragsteller. Bei einer Gesamtfördersumme von 250.000 Euro für das Land Bremen können damit mindestens 25 Liefergemeinschaften gefördert werden. (taz)
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