südwester: Grenzerfahrung
Wegen der Corona-Krise fahren deutsche und niederländische Polizisten nicht mehr gemeinsam Streife. Die physische Zusammenarbeit sei eingestellt, sagte am Dienstag eine Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück. Hintergrund sei, dass das Robert-Koch-Institut die Niederlande am 2. April als Risikogebiet eingestuft habe. Da hocken jetzt also die Spürnasen wenige Meter voneinander entfernt beidseits einer praktisch nicht erkennbaren Grenze und schreiben sich E-Mails. Dem südwester kommt das so vor wie Zettelchen unter der Schulbank durchreichen. Noch verrückter ist bloß, dass Schleswig-Holstein am Wochenende Polizei auf dem Elbdeich postierte, um Fußgänger und Radler aus Hamburg an der „Einreise“ zu hindern. Gott sei Dank haben die beiden Regierungschefs diese diplomatische Krise entschärft und den kleinen Grenzverkehr freigegeben.
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