piwik no script img

das wetterÜber den Wolken

Sie nahm ihren Werkzeugkoffer in die Hand. „Jetzt bloß nicht runtergucken!“, schärfte sie sich ein. Auch nach fünfzehn Jahren Arbeit auf dem Bau hatte sie sich noch nicht an die lichte Höhe gewöhnt. „Vielleicht sollte ich doch einfach hinschmeißen …“, grübelte Emma Rotha, während sie die Hagelkörner an der Außenfassade mit etwas Schneeregen verfugte. Nachdem sie die Stabilität der Mauer getestet hatte, stieg sie auf dem Gerüst weiter nach oben, um einige Wolken einzufangen. Emma klopfte die Himmelsschafe auf dem Dach fest, das sie mit einem kurzen Regenschauer imprägnierte. Dann stieg sie das Gerüst wieder hin­ab und begann, mit einem Gewitterblitz das Tor zusammenzulöten. Zufrieden betrachtete Emma Rotha ihr Werk. Trotz Höhenangst liebte sie ihren Beruf als Traumschlosserin!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen