apokalypse der woche: Biodiversitätszonen werden zu Hospizen
Dass die menschengemachte Klimakrise dramatische Folgen hat, ist bekannt. Offenbar treffen sie aber jene Regionen besonders hart, die die höchste Biodiversität verzeichnen. Das ergab eine im Wissenschaftsjournal Nature Climate Change veröffentlichte Studie der Universität Adelaide unter Leitung von Stuart Brown: „Hotspots der Artenvielfalt überlappen sich oft mit Regionen, die in der Vergangenheit stabilen Temperaturen ausgesetzt waren.“ In solchen Biodiversitäts-„Inseln“ – Gebirge, Tropenwälder oder auch Korallenriffe – lebten oft Arten, die besonders angepasst sind und somit sehr empfindlich auf Veränderungen reagieren. Diese Arten, Gemeinschaften und Ökosysteme litten überdurchschnittlich. Die Studie vergleicht globale und regionale Muster von Klimastabilität und belegt, dass weitere Temperaturanstiege die Mechanismen zerstören könnten, die die Stabilität der Biodiversitäts-Hotspots mutmaßlich überhaupt erst ermöglicht haben. Diese Refugien würden somit „bestenfalls zu Hospizen der Biodiversität“, so die fünf Autor:innen. (atm)
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