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„La Gomera“ Foto: Alamode

Zwei Männer am Fährhafen von La Gomera. Sie wechseln Sätze, dann fahren sie ins Hinterland. Die Verabredung der Männer verweist auf die Vorgeschichte. Regisseur Corneliu Porumboiu greift in „La Gomera“ bis zur Hälfte des Films immer wieder in der Zeit zurück, entfaltet die Handlung in Kapiteln, die einzelne Akteure vorstellen. Korrupt sind in dem Film nahezu alle, nur Cristis Vater, Kader der kommunistischen Partei in Rumänien, war angeblich unbestechlich. Fast alle Details fügen sich schlüssig in die Handlung ein. Es ist das Spiel mit dem Offenlegen und Zurückhalten von Informationen. „La Gomera“ zeigt eine Gesellschaft, in der niemand glaubt, mit normaler Arbeit über die Runden zu kommen. Einzig die Drogenhändler sind mit sich im Reinen. „La Gomera“, der seine Premiere letztes Jahr in Cannes feierte, ist eine kluge Komödie über europäische Gesellschaften, nachdem diese vor allem an den Rändern Europas in der Finanzkrise gelernt haben, wie prekär ihr Reichtum geworden ist. Man sollte „La Gomera“ gebührend genießen.