angetraut
: Rosenblütenblätterblatt

Die „Hamburger Morgenpost“ ist verkauft und der Versandhaus-Erbe hat vielleicht geheiratetFoto: aldi

Darum wäre es aber auch echt schade gewesen. Wer sonst wüsste diese schmerzliche Lücke, na, wenn nicht zu schließen, so doch immer wieder aufs Allersüßeste zu kaschieren? Dass es nämlich an der Elbe (und umzu) keine Royals gibt (und Adel ja auch eher nur so albernen): Irgendwer muss sie ja befriedigen, die um nichts weniger hanseatischen Herzen innewohnende Sehnsucht nach Romantik und Leben, so viel gelingender als das schnöde bisschen eigenen Da-Seins?

Einerseits sind’s Reederei-Dynastien und Kaufleuteerb*innen, deren Zank, Kabale und Liebesglück einstehen müssen. Und andererseits braucht es wen, um uns all diesen Schmalz aufzubereiten und darzureichen, ein Medium also für Augenleuchten und Rosenblütenblätterstreu. Und damit sind wir bei den beiden guten Hamburger Nachrichten der ausgehenden Woche: Frank Otto hat geheiratet, und die Mopo eine Zukunft.

Zugegeben: Was den Versandhaus-Erben, sogenannten Medien-Unternehmer und „einen der reichsten Junggesellen Hamburgs“, und seine Herzensdame, „Reality-TV-Queen“ Natalie Volk, angeht, kam im Lauf der vergangenen Tage eine gewisse Konfusion auf: Haben sie nun oder haben sie nicht? Fotos jedenfalls existieren: „Sie trägt einen weißen Hosenanzug, er einen klassischen Cut – wie man ihn auch auf Adelshochzeiten sieht“, und das im stilsicheren Ambiente einer, so nehmen wir an, einst von Sklav*innen in Schuss gehaltenen Event-Immobilie. Ob sie abends „Vom Winde verweht“ streamten?

Ob der 62- und die 23-Jährige nun also ein richtiges Paar sind: Diese Klärung steht aus. Und die Mopo? Kriegt einen neuen Inhaber mit klangvollem Namen und mindestens so klangvoller Karriere: Arist von Harpe, Grande beim, ahem, „Karriere-Netzwerk“ Xing. Also alles wie bei der Washington Post und ihrem Amazon-Gründer? Wie man’s nimmt. Hamburgs Pendant zu Jeff Bezos hieße ja wohl – irgendwas mit Otto. Alexander Diehl