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Mit 34 Jahren am Ziel: Philipp Pentke ist ein Gesprächs­thema in der Bundesliga Foto: dpa

Ey Alter! Was für ein Auftritt! In der Bundesliga haben die Fans zwar vor allem ein Faible für Milchgesichter wie das von Erling Haaland (19), Jadon Sancho (19) oder Dani Olmo (21). Wie aber der 34-jährige Torhüter Philipp Pentke die anstürmenden Leverkusener zur Verzweiflung trieb – das war Bundesliga-Unterhaltung vom Allerfeinsten.

Dass Pentke selbst die Partie aufregend fand („Das Spiel war wie ein Boxkampf“), ist wenig erstaunlich. Schließlich war es erst sein drittes Bundesliga­spiel. Gewohnt ist er die Zuschauerposition. Vom Zweitligisten Jahn Regensburg wechselte er erst vor der Saison zu den Hoffenheimern. Dabei kam Pentke selbst in der unteren Profiklasse eher selten zum Zug. 58 Einsätze sind bislang notiert.

Selbst bei den Torhütern, wo der Drang zu immer jüngeren Großentdeckungen deutlich geringer ist, sind solche erstklassigen Debüts kurz vor dem Kar­riere­ende eher selten.

Selbst als Stammkeeper Oliver Baumann sich Anfang Januar am Knie verletzte, schien Pentke seinen Stammplatz auf der Ersatzbank sicher zu haben. Im ersten Testspiel als Baumann-Vertreter patzte er gegen Feyenoord Rotterdam schwer, der Verein reagierte reflexartig und verpflichtete Hannovers Ersatzkeeper Michael Esser, der einst mit Darmstadt 98 Erst­ligaerfahrung sammeln konnte. Auf ein Pentke-Debüt hätte zu dem Zeitpunkt wohl keiner einen einzigen Euro gewettet.

Der späteste Spätstarter in der Bundesligageschichte bleibt aber Richard Kress. Der Stürmer von Eintracht Frankfurt war beim Bundesligastart 1963/64 dabei und 38 Jahre und 171 Tage alt. Und Pentkes Fangkünste wird man in der ersten Liga nicht mehr lange bewundern können. Baumann ist bereits wieder im Training. jok

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